Orlando als gegenwärtige
Geschichte einer auseinander brechenden Familie: Während
der alleinerziehende Vater deren Zusammenhalt noch mittels
gemeinsamer Hausmusik zu gewährleisten versucht, sind
die jungen Leute schon in ein Geflecht aus schulischem Leistungsdruck,
pubertärer Desorientiertheit und wild wuchernder Triebhaftigkeit
verstrickt. Es sind die gegensätzlichen Vorstellungen
von der Liebe, von sexueller Identität und vom Umgang
mit Tradition(en), die die unterschiedlichen Generationen
nicht mehr zueinander finden lassen. Selbst- und Fremdwahrnehmung
stimmen nicht mehr überein. Mißverständnisse
häufen sich. Gewalt wird zum probaten Mittel der Konfliktlösung.
In dieser Produktion wurde die strenge Form der Barockoper
zum Ausgangspunkt einer lustvollen Neugestaltung. Neben einer
eigenen Textfassung wurden auch musikalisch in vielerlei Hinsicht
neue Wege beschritten - nicht zuletzt mit einem außergewöhnlichen
Instrumentarium.
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